Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

Orgeln im Bistum - Region Marburg

Amöneburg-Roßdorf, Mariae Geburt und Johannes der Täufer

Bericht über die Renovierung von September bis Dezember 2003

 

Das Instrument wurde vermutlich um das Jahr 1895 von Wilhelm und Anton August Ratzmann / Gelnhausen erbaut. Es fehlen zwar direkte Hinweise auf Erbauer und Erbauungsjahr, dennoch legen die Belege für die Orgel der Nachbargemeinde Schröck, welche in Bauart und Disposition der Roßdorfer Orgel sehr ähnlich ist, diese Vermutung nahe.

Das Instrument besitzt 12 Register verteilt auf I. Manual ( 7 Register), II. Manual (3 Register) und Pedal ( 2 Register), mechanische Kegelladen und ein dem schönen, barocken Kirchenraum entsprechendes Gehäuse. Es ist seitenspielig links und steht auf der dem Altar gegenüberliegenden Empore. Die drei Windladen befinden sich auf einer Ebene und sind in der Mitte durch den Registerkanal in C - und Cs - Seite geteilt. Der Stimmgang befindet sich zwischen den Windladen des I. und II. Manuals, die Pedallade ganz hinten an der Kirchenrückwand. Die Orgel befindet sich, bis auf die Prospektpfeifen (die 1917 zu Rüstungszwecken abgeliefert werden mussten und später durch solche aus Zink ersetzt wurden), zwei vollständig entfernte und drei veränderte Register, sowie einem neuen Winkelbalken unterhalb des Registerkanals, im Originalzustand.

 

Eingriffe wurden offensichtlich im Jahre 1965 durch die Firma Alban Späth, Fulda ausgeführt, worauf eine Signatur unter der Pedalklaviatur schließen lässt.

Bei der klanglichen Umgestaltung in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Hohlflöte 8' entfernt und eine Waldflöte 2' an deren Stelle eingefügt. Die Gambe 8' wurde ebenfalls entfernt und an deren Stelle die Dolce 8 ' aus dem Nebenwerk eingefügt, die nun mit Salicional 8' bezeichnet wurde. Nur die Töne Gs - H der ehemaligen Gambe fanden im neuen Register Salicional Verwendung. Anstelle der Dolce 8' wurde im II. Manual ein Principal 2' eingefügt, bei dem wiederum die Töne ds° - fs° aus der Gambe wiederverwendet wurden.

Aus dem dreifachen Cornett wurde durch entfernen des 2' Chores ein zweifacher Sesquialter und die ursprüngliche, dreifache Mixtur wurde vollständig durch eine neue, vierfache Mixtur mit erheblich engerer Mensur ersetzt. Für Waldflöte 2' und Principal 2' wurden neue Rasterbrettchen eingebaut; ansonsten sind sämtliche Stöcke und Raster - zum Teil leicht verändert - erhalten.

 

Die im Jahre 2003 erfolgte Renovierung hatte neben der gründlichen Reinigung der Orgel die Wiederherstellung der vollen Funktionstüchtigkeit bei optimaler Zuverlässigkeit, wie sie dem qualitativ hochwertigen Instrument gebührt, nicht aber die strenge Rückführung der originalen Disposition zum Ziel. Nur die in klanglicher und optischer Hinsicht minderwertigen Prospektpfeifen aus dem Ersatzmaterial Zink sollten durch neue Pfeifen aus der üblichen Zinn/Blei - Legierung ersetzt werden. Ansonsten sollte der "gewachsene" Zustand als Dokumentation einer Zwischenstufe auf dem Weg von der romantischen Orgel zurück zum klassischen Orgelbau barocker Prägung (im Verständnis Mitte des 20. Jhrhdts.) erhalten bleiben.

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda