Unter dem Leitmotiv „Meine Hoffnung, sie gilt dir!“ (Psalm 39) lenkt das katholische Hilfswerk „missio“ während des „Monats der Weltmission 2024“ den Blick auf die pazifische Inselwelt Melanesiens. Eine Region nordöstlich von Australien, in der die Menschen die Folgen des Klimawandels deutlich spüren. Missio zeigt, wie sich vor allem Frauen für eine Zukunft auf den Inseln engagieren und welche Rolle die Kirche dabei spielt.
Auch das Bistum Fulda macht auf die Herausforderungen der Frauen rund 13.000 Kilometer von Deutschland entfernt aufmerksam. „Der Klimawandel mit Hitzewellen und Überflutungen, die ganze Inseln versinken lassen, bedroht ihre ohnehin prekäre Lebenssituation zusätzlich“, betont der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, der auch als Bischofsvikar für die Weltkirche zuständig ist.
2023 rückten unter dem Motto „Ihr seid das Salz der Erde“ Syrien und der Libanon in den Fokus der „missio“-Aktion. Aus dem Libanon waren dabei Schwester Jovanna und Schwester Maggie nach Deutschland gekommen, um auch im Bistum Fulda über ihre Arbeit und Mission zu berichten.
Die beiden Frauen gehören zur Ordensgemeinschaft der „Schwestern des verlassenen Jesus“ in Deir el-Ahmar, einem kleinen Dorf in der Bekaa-Ebene zwischen Beirut und der syrischen Grenze. Sie betreuen dort Familien in Not, organisieren Aktivitäten für Jugendliche, kümmern sich um Alte und Kranke und bieten Exerzitien in ihrem Kloster an.
Wie es ihr geht in diesen Tagen, an denen aus dem Libanon keine guten Nachrichten zu uns dringen, beschreibt Schwester Jovanna in einer E-Mail auf Englisch. Die Pressestelle des Bistums hat ihre Antworten sinngemäß übersetzt: „Ich denke gerne an unseren Besuch in Fulda im Jahr 2023 zurück“, schreibt sie. „Trotz allem, was wir derzeit erleben, zaubert es ein Lächeln auf unsere Gesichter und definitiv einige Tränen der Anerkennung für all die besonderen Momente und Begegnungen, die wir während des Weltmissionssonntags und besonders in Fulda erlebt haben.“
Viele Menschen, die sie getroffen habe, könne sie nicht vergessen. Namentlich erwähnt Schwester Jovanna „Steffen und seine Familie, die alle unsere Besuche koordiniert hat, die Schwestern, die uns beherbergten (Mutter Birgit), den Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Pater Bruno und den Fremdenführer, der uns zum Dom führte“. Die Erinnerung an den Weltmissionssonntag 2023 gibt Schwester Jovanna Hoffnung: „Wir bleiben im Gebet vereint, bis wir uns hoffentlich wiedersehen!“
Jeder Tag sei eine neue Herausforderung, beschreibt Schwester Jovanna die aktuelle Situation im Libanon. Man höre jederzeit Geräusche von Raketen und Kanonen, berichtet sie. „Sowohl tagsüber als auch in der Nacht.“ Die Schwestern kümmern sich aktuell um viele Geflüchtete: In ihrem Dorf seien derzeit mehr als 3.000 Menschen auf die Schulen und die Häuser der Gemeindemitglieder verteilt, berichtet die Ordensfrau.
„Aber wir leben im Glauben“, betont sie. „Wir unterstützen die Menschen so gut wie möglich, indem wir ihnen Essen, Kleidung und das Nötigste zur Verfügung stellen.“ Zudem sprechen sie mit Gemeindemitgliedern und Geflüchteten über deren Ängste und Sorgen. „Wir beten zu unserem Herrn, dass er uns hilft und Frieden in der ganzen Welt schafft“, schreibt Schwester Jovanna abschließend. „Besonders in unserem Land, wo wir einen Krieg erleben, den wir niemals wollten.“
Anlässlich des „Sonntages der Weltmission“ am 27. Oktober wird Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez als Bischofsvikar für die Weltkirche die polnische Gemeinde in Kassel besuchen. Die Messe beginnt um 11.15 Uhr. Anschließend gibt es ein Treffen im Gemeindesaal.
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