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Bistum Fulda
Der Synodale Weg im Bistum Fulda

„Synodaler Weg – letzte Chance?“

Neue Bucherscheinung - hrsg. Michaela Labudda und Marcus Leitschuh - Empfehlung von Weihbischof Prof. Dr. Diez

Paderborn/Fulda/Kassel. Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland dient seit dem 1. Advent 2019 der Suche nach Schritten der Erneuerung und der Rückgewinnung von Vertrauen nach den Missbrauchsfällen. Michaela Labudda (Unna) und Marcus Leitschuh (Kassel), beide Mitglieder der Vollversammlung des Synodalen Weges, haben jetzt ein Buch mit Stimmen aus und über den Synodalen Weg und zur Zukunft der Kirche herausgegeben. „Synodaler Weg - Letzte Chance? Standpunkte zur Zukunft der katholischen Kirche“ ist im Bonifatius Verlag – pünktlich zur eigentlich geplanten dritten Vollversammlung des Synodalen Weges und dem jetzt geplanten „Digitalen Zwischenschritt“ am 4./5. Februar 2021 erschienen.


In dem Buch ermöglichen Mitglieder der Vollversammlung des Synodalen Weges und von „vor der Tür“ Einblicke in den Maschinenraum dieses Reformprozesses. Dabei kommen vielfältige Stimmen zu Wort. Der Erscheinungstermin des Buches zur geplanten „Halbzeit“ des Synodalen Weges ist bewusst gewählt. Michaela Labudda: „Uns als Herausgebenden ist wichtig, den Weg vor etwaigen Beschlüssen transparenter werden zu lassen.“ Ihre Beobachtung ist, dass sich in der Kirche und beim Synodalen Weg nicht zwei Blöcke gegenüberstehen. „Es gibt freilich medial aufgebauschte Scheinriesen“, so Marcus Leitschuh. Deshalb stärkt diese Veröffentlichung den ehrlichen Dialog und bietet eine Übersicht an Meinungen zum Mitreden. Ganz aktiv wird der Dialog zu den Themen des Buches unter www.facebook.com/synodalerwegletztechance angeregt.


Der Diözesanbeauftrage für den Synodalen Weg, Weihbischof Prof. Dr. Diez, empfiehlt das Buch: „Wer das Buch liest, kann in die Vielfalt von Meinungen eingeführt werden, die in den Themenstellungen des Synodalen Weges anzutreffen sind. Sie konfrontieren den Leser mit Stellungnahmen, die hinter dem Buchtitel „Synodaler Weg – letzte Chance“ entweder das dortige Fragezeichen bestätigen oder anders ein Ausrufezeichen wählen würden. Die Lektüre kann also „näher heranführen“, Problemstellungen fokussieren und den O-Ton der Diskussion weiter qualifizieren. Gleichzeitig kann die Lektüre aber auch die Dringlichkeit betonen, dass es um einen geistlichen Prozess der Wahrheitsfindung geht, der eine Synthese darstellt zwischen authentischen Inhalten der Glaubensüberlieferung und den heutigen Fragestellungen.“


Bei der Vorstellung des Buches äußerte Herausgeber Marcus Leitschuh: „Der Synodale Weg ist die letzte Chance, ein Signal auszusenden: Kirche ist kein Museumsförderverein. Glaube hat etwas mit dem Hier und Jetzt zu tun, das in ein ‚über uns‘ und ‚mehr als wir‘ geweitet wird.“ Leitschuh ist Religionslehrer bei Kassel und einer der Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Fulda beim Synodalen Weg. Michaela Labudda ist während der Arbeit mit den vielfältigen Stimmen klar geworden, „wie reich unsere Kirche durch diejenigen ist, die mitgestalten.“ Für sie ist das Buch für alle Menschen wichtig, um „Argumente für eine Hoffnung zu sammeln, oder um zu verstehen, warum andere diese haben. Die Beiträge des Buches erklären manche Verzögerung, manches Drängen und manche zu ergründende geistliche Haltung“, so Labudda.


Zu den Autorinnen und Autoren gehören Reinhard Kardinal Marx, Mara Klein, Thomas Söding, Matthias Sellmann, Wolfgang Picken, Julia Knop, Sabine Demel, Bischof Felix Genn, Franziska Kleiner, Bischof Gregor Maria Hanke, Sr. Katharina Kluitmann, Sr. Philippa Rath, Erzbischof Hans-Josef Becker, Joachim Frank und Lisa Kötter. Aus dem Bistum Fulda hat auch Pfarrer Dr. Michael Müller, Sprecher des Priesterrates im Bistum Fulda und Mitglied der Synodalversammlung des Synodalen Weges, einen Beitrag geschrieben. Darin geht er auch auf die Vermittlung der katholischen Sexualmoral und die Folgen der Missbrauchsfälle für die Kirche ein. „Wohl kaum jemand hätte sich das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der Kirche vorstellen können, ebenso wenig das System von Vertuschung und Lüge. Wenn wir verlorene Glaubwürdigkeit wieder zurückgewinnen wollen, brauchen wir den Mut zu Wahrheit und Transparenz, dann brauchen wir eine große Demut, mit der wir den Menschen begegnen. Wenn wir auf die hohen Ideale schauen, die die offizielle kirchliche Lehre im Blick auf menschliche Beziehungen und Sexualität vorgibt, empfinden und erleben viele eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit“, so Pfarrer Müller. „Glaubwürdig werden wir als Kirche nur, wenn wir im Wissen um die eigene Schwäche den Menschen zum Leben helfen, wenn wir wie Jesus Liebe und Treue als Quelle des Lebens verkünden. Gleichzeitig gilt es, die Erkenntnisse der Humanwissenschaften der letzten Jahrzehnte anzuerkennen und mit dem Evangelium zu verbinden, gerade mit Blick auf die Homosexualität und auf die Geschlechterrollen.“


Für Kardinal Reinhard Marx war und ist der Synodale Weg keine letzte Chance. „Es geht doch darum, dass im Synodalen Weg das jeweils Beste zum Vorschein gebracht wird, und zwar nicht mit dem Ziel der Konfrontation, der Abgrenzung von Positionen und Andersdenkenden, sondern mit dem Ziel, Grenzen zu öffnen, Mauern abzutragen und das Verbindende im Glauben zu suchen und zu stärken.“ Ebenso klar ist für Marx, dass es nicht um die Suche nach einfacher Mehrheitsfähigkeit und „billigen oder gar faulen Kompromissen“ geht oder um eine Einigung auf den „kleinsten gemeinsamen Nenner“. Johanna Müller (Jahrgang 2003) ist das jüngste Mitglied beim Synodalen Weg. Sie spricht in ihrem Buchbeitrag Klartext: „Die Kirche, die ich beim Synodalen Weg erleben darf, ist keine niedergeschlagene, ängstliche oder konservative. Im Gegenteil: Menschen treten für ihre Kirche ein, obwohl sie nicht selten frustriert und niedergeschlagen sind. Sie wollen, dass sie sich verändert, dass sie wieder glaub-würdig wird. Sie werden nicht einfach aufgeben und sie lassen es nicht zu, dass die Kirche sich immer weiter von den Menschen und ihrem Leben entfernt, dass sich das Gemeindeleben und der christliche Glaube (nur) in einer Parallelwelt abspielen“, so Johanna Müller.



Michaela Labudda / Marcus Leitschuh (Hrsg.): Synodaler Weg – letzte Chance? Bonifatius Verlag 2021, 18,90 €, ISBN 978-389710-873-8. Das Buch ist in jeder Buchhandlung und online verfügbar.





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